Die Sophie Döhner-Hube Stiftung
Unser Werte
Der ausschließliche und unmittelbare Zweck der Sophie Döhner-Hube Stiftung ist es, die Altersfürsorge zu fördern und ein Zuhause für Menschen mit besonderen Zugangsschwierigkeiten zum Hamburger Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen. Gerade der Begriff der Altenhilfe fasst unter sich alle Tätigkeiten, die dazu beitragen, Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen zu überwinden und Menschen die Möglichkeit zu erhalten, am Leben innerhalb der Gemeinschaft teilzunehmen.
Dabei konzentriert sich die Stiftung auf die Bereitstellung von Wohnraum, indem diese selbst rund 100 Wohneinheiten kostengünstig (Vermietung unterhalb der neuen Angemessenheitsgrenzen der Bruttokaltmieten der Freien und Hansestadt Hamburg, herausgegeben von der Sozialbehörde) vermietet.
Die Stiftung begegnet dabei aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft, sofern es mit dem Stiftungszweck vereinbar ist, mit Offenheit. Die Sophie Döhner-Hube Stiftung möchte langfristig diese Aufgabe in der Gesellschaft wahrnehmen.
„Stets herrsche Eintracht in diesem Hause, zur Freude aller Menschen, die es jemals betreten. Ruhe und Behaglichkeit seien ständige Einwohner. Darum entstehe dieser Bau als ein unvergängliches Wahrzeichen der Einmütigkeit der freien Wohlfahrtspflege in unserer geliebten Vaterstadt“
(Quelle: Grundsteinurkunde vom 02.04.1954)
Die Geschichte der Stiftung
Gründung und Aufbau der Sophie Döhner-Hube Stiftung
Zerstörung und Wiederaufbau
2. Bauabschnitt
Umbau
Stiftungsleben
1888 – 1933
Gründung und Aufbau der Sophie Döhner-Hube Stiftung
Die Stiftung wurde durch ein Vermächtnis des am 29. April 1888 verstorbenen Hamburger Kaufmanns Adolph Döhner und seiner Gattin Sophie, geborene Hube, begründet. August Friedrich Gustav Adolph Döhner hatte seinen Erben zur Auflage gemacht, 100.000 Mark seines Vermögens für die Armenpflege zu verwenden. Als Tag der Gründung der Stiftung muss der 29. April 1888 angesehen werden.
Nach vielen Verhandlungen wurde am 13. November 1888 beschlossen, Frau Döhner den ihr gewünschten Bauplatz an der Bürgerweide / Baustraße zu überlassen. Als die Architekten auch die Baupläne vorgelegt hatten, wurde von der Finanz- und Baudeputation am 4. Juni 1889 der endgültige Bescheid zur Bebauung des Grundstückes erteilt. Der Baubeginn wurde auf den 1. April 1890 festgesetzt.
An der Baustraße in Borgfelde sollten nun 16 Familienwohnungen und 21 Einzelwohnungen entstehen. Im Januar 1891 zogen die ersten Personen in das neu erbaute Stift ein Ende Februar war es bereits voll belegt.
Die Stiftung wirkte lange Jahre zum Wohle alter und armer Menschen. Ein reger Zu- und Abgang war zu verzeichnen, bis dann der verlorene Weltkrieg 1914 – 1918 eine entscheidende Wendung brachte. Die zur Instandhaltung des Stifts festgesetzten Mieten reichten bei der gegenwärtigen Inflation nicht mehr aus, um die notwendigen Reparaturen vornehmen zu können. Der Sohn der Stifterin, Friedrich Adolph Döhner, gab aus seinem Privatvermögen Zuschüsse an die Stiftung. Dadurch konnten die jährlichen ungedeckten Fehlbeträge ausgeglichen werden.
1933 – 1948
Zerstörung und Wiederaufbau
Das Gebäude wurde bei einem Bombenangriff amerikanischer Luftstreitkräfte bis auf die Grundmauern zerstört. Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Jahre 1945 verfügte die Stiftung lediglich über einige Hypotheken eines zerstörten Gebäudes und ein Wertpapier- und Sparkassenguthaben. Die am 21. Juli 1948 vollzogene Währungsreform mit ihrer Geldabwertung 10:1 brachte der Stiftung den völligen Ruin. Das Vermögen der einst so wohlhabenden Stiftung war auf DM 1.226,00 zusammengeschmolzen.
Darüber hinaus wurde das für den Stiftungszweck genutzte Baugrundstück in der Baustraße vom Staat für den Bau einer Gewerbeschule zurückverlangt. Pastor Dr. Junge trat sofort in Verhandlung mit der Liegenschaftsverwaltung der Finanzbehörde ein und erbat für den Wiederaufbau der Stiftung eine Ersatzfläche. Natürlich machte man sich auch Gedanken, wie ein Wiederaufbau mit diesen geringen Mitteln zu ermöglichen sei.
In einer mündlichen Vereinbarung einigte man sich, den Wiederaufbau in die Wege zu leiten. Größte Schwierigkeiten bereitete die Beschaffung fremder Geldmittel. Später wurde der Architekt Walter Dahlke hinzugezogen, der Finanzierungsvorschläge einbrachte und sich Gedanken über ein neu zu erstellendes Projekt machte.
Zwischenzeitlich hatte der Senat beschlossen, dass in den Fällen, in denen Stiftsgebäude mit Hilfe öffentlicher Mittel wieder aufgebaut würden, die Vorstände zu veranlassen, Vertreter der beteiligten Behörden als Mitglieder in den Vorstand aufzunehmen. Der Vorstand – nun bestehend aus vier Personen – trat in Zusammenarbeit mit dem Architekten in Verhandlung mit der Liegenschaftsverwaltung ein, um ein Baugrundstück für Bauzwecke zu erhalten.
Allen Beteiligten erschien die Fläche in Hamm Chateauneufstraße / Wurmsweg / Quellenweg am geeignetsten für die Errichtung eines Wohnstifts. Der Grundstücksausschuss der Finanzdeputation befasste sich am 30. Oktober 1952 mit dieser Angelegenheit mit dem Ergebnis, dass man sich seitens der Finanzbehörde mit der Vergabe des Bauplatzes auch mit einem Erbbaurecht für die Dauer von 99 Jahren einverstanden erklärte.
Auf dem Grundstück von 5.228,5 qm sollten nun in zwei Bauabschnitten 230 Wohnungen errichtet werden. Der erste Bauabschnitt umfasste 130 Wohnungen.
Unglücklicherweise wurde Pastor Dr. Hermann Junge am 29. Mai 1953 durch einen plötzlichen Tod aus dem Leben und aus seiner Arbeit gerissen. Von der Kirchengemeinde Borgfelde wurde Pastor Ernst Dietze in den Stiftungsvorstand berufen.
Am 2. April 1954 wurde der Grundstein für den 1. Bauabschnitt gelegt. In einem Festakt wurde die Grundsteinlegung feierlich zelebriert.
Schon am 19. Juli 1954 fand in feierlichem Rahmen das Richtfest statt in Anwesenheit führender Vertreter aus dem öffentlichen und kirchlichen Leben. Am 15. Januar 1955 konnte das Haus bezogen werden. Die offizielle Übergabe des 1. Bauabschnittes erfolgte am 11. Februar 1955
An diesem Tag wurde auch offiziell der „Pastor Dr. Hermann Junge Gedächtnis-Raum“ eingeweiht durch den Dekan der Ev.-Theologischen Fakultät Prof. Dr. Dr. Thilicke.
1955 – 1975
2. Bauabschnitt
Alle Bemühungen des Vorstandes galten nun dem 2. Bauabschnitt. Es sollten weitere 94 Wohnungen entstehen. Nach vielen Verhandlungen konnte am 8. Februar 1957 mit dem Bau des 2. Hauses begonnen werden. Am 24. April war das Richtfest für den 2. Bauabschnitt und am 15. September 1957 konnte das Haus bezogen werden.
Die Verwaltung des neuen Stiftsgebäudes lag vom Beginn an in den Händen des Vorstandsmitglieds Johannes Kaehler, der zugleich auch Mitglied des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde Borgfelde war. Die Verwaltungstätigkeit war rein ehrenamtlich.
1975 – 1982
Umbau
Nach vielen Jahren ging es an die Planung, Vorbereitung und Finanzierung eines großen Umbaus. Die kleinen Wohnungen ohne eigenes Bad passten nicht mehr in das Bild der so großzügig aufgebauten Hansestadt Hamburg. Damit einhergehend waren auch die Erwartungen und Ansprüche der Bewerberinnen und Bewerber an den Standard einer Wohnung gestiegen. Durch besondere Bauvorschriften, die die Größe der Wohnungen betrafen, landete das Umbauprojekt schließlich auf dem Neubausektor.
Im Zuge des großen Umbaus wurden aus 230 schließlich 100 Wohnungen. Begonnen wurde mit dem ersten Umbauabschnitt in der Chateauneufstraße. Vorübergehende Umzüge waren nötig, damit der Umbau nacheinander fünf Teilabschnitten durchgeführt werden konnte.
Verantwortlich für den Umbau war der Architekt Dipl. Ing Reiner Dahlke, Sohn des Architekten des gesamten Stiftsgebäudes aus den Jahren 1954 und 1957, Ing. Grad. Walter Dahlke.
Zunächst entstanden 2-Zimmer-Wohnungen, d.h. es wurde aus drei Einheiten eine neue Wohnung gebaut.
In den Bauabschnitten drei bis fünf entstanden überwiegend große und kleine Ein-Zimmer-Wohnungen.
1982 – 2021
Stiftungsleben
Durch die Vergrößerung der Wohnungen mit eigenem Bad und Küche halbierte sich die Anzahl der Bewohnerinnen und Bewohner.
Die nächste Veränderung fand 1983 statt. Der Vorstand beschloss, die seelsorgerliche Betreuung von der Erlöserkirche Borgfelde auf die Paulusgemeinde in Hamburg-Hamm zu übertragen. Dieser Wechsel war für Johannes Kaehler nicht leicht, da er seit mehreren Jahrzehnten im Kirchenvorstand der Erlöserkirche tätig war.
Am 20. Mai 1987 verstarb Johannes Kaehler, der sich jahrelang ehrenamtlich um alle Stiftbelange gekümmert hatte (Bau- und Umbaumaßnahmen, Finanzierungsfragen und Hausverwaltung).
Mit großem persönlichem Engagement übernahm die verbliebene Familie Kaehler die Stiftungsverwaltung:
die Ehefrau Rose-Marie Kaehler, die schon jahrelang hilfsbereit, mit persönlichem Einsatz, engagiert und unterstützend im Haus tätig war, übernahm viele Verwaltungsaufgaben.
die älteste Tochter, Ingeborg Kaehler, war bereits seit 1964 verantwortlich für die Buchhaltung der Stiftung. Sie übernahm die Geschäftsführung.
die zweite Tochter, Hannelore Kaehler, trat dem Vorstand im Juni 1987 bei.
Im Juni 1987 wählte der Vorstand Herrn Willi Jarchow zum Vorsitzenden der Stiftung. Leider verstarb dieser am 25. November 1987 überraschend. Da es dem Vorstand schon immer wichtig war, Kontinuität in seiner Arbeit zu gewährleisten, wurde Frau Olga Jarchow, die bereits seit vielen Jahren mit den Angelegenheiten der Stiftung vertraut war, um ihre Mitarbeit im Stiftungsvorstand gebeten.
Frau Wiese gab 1989 ihr Mandat zurück, da sie als Staatsrätin bei der Gesundheitsbehörde, durch die Zusammenlegung dieser mit der Behörde für Arbeit und Soziales, einen Interessenkonflikt vermeiden wollte.
Auf Vorschlag der Senatskanzlei sollte im Jahr 1989 die aus dem Jahre 1954 stammende Stiftungssatzung aktualisiert werden. Am 10. April 1989 verabschiedete der Vorstand eine überarbeitete Fassung der Satzung der Sophie Döhner-Hube Stiftung.
Im Jahr 1991 bot der Vorstand Herrn Propst Hans-Jürgen Wenn, der von 1959 bis 1991 Pastor der Paulusgemeinde war, nach seiner Emeritierung die Vorstandsmitgliedschaft und die Seelsorge für die Stiftung an. Propst Wenn nahm diese Aufgabe gern an.
Nach 10 Jahren des großen Umbaus wurden Großrenovierungen im Stiftungsgebäude notwendig.
Große Veränderungen und eine vollständige Neuanlage gab es im Jahr 2012 im Stiftsgarten: Die Wege wurden neu gepflastert, Parkplätze für PKWs eingerichtet und neue Bäume gepflanzt. Die übrige Neubepflanzung wurde dann sukzessive nach dem Pflanzplan des Gartenbauers angelegt.
Alle Ausgänge zum Hof wurden barrierefrei angelegt. Anlässlich der Fertigstellung des Hofes gab es am 17. Mai 2013 ein großes Hofgartenfest im neuen Stiftsgarten.
Einschneidende Veränderungen im Haus haben sich durch den Tod von Rose-Marie Kaehler am 16. Juli 2009, den Tod von Ingeborg Kaehler am 1. August 2015 und den Tod von Hannelore Kaehler am 16. Juli 2021 ergeben.
Die Familie Kaehler hat in entscheidendem Maße das Leben im Stift geprägt, sich für das Wohl der Menschen engagiert und ehrenamtlich zum Wohle der Menschen gewirkt. Und so lässt sich abschließend sagen, dass sich die Familie Kaehler im Grunde ähnlich wie die Stifterfamilie Döhner und Döhner-Hube, um die Stiftung verdient gemacht hat. Unser besonderer Dank gilt dieser Familie.
Seit 2019 ist die Sophie Döhner-Hube Stiftung Mitglied im Bündnis für Hamburger Wohnstifte. www.hamburger-wohnstifte.de/portrait/sophie-doehner-hube-stiftung
2021 – heute
Der Vorstand setzt sich nach der Neukonstituierung Ende 2021 wie folgt zusammen:
Oliver Böhm: Vorstandsvorsitzender (im Vorstand seit 2009)
Petra Eggert: stellv. Vorstandsvorsitzende
Lena Dietze (im Vorstand)
Maraike Böhm
Zudem unterstützt Lucas Guschall die Vorstandsarbeit seit 2021.
Auch dieser Vorstand ist rein ehrenamtlich für die Stiftung tätig.
Mit der Mietverwaltung wurde 2021 die Firma „Mietverwaltung Otto Lemke“ beauftragt.
Der Vorstand hat beschlossen, die Kooperation mit der Ev.-luth. Kirchengemeinde zu Hamburg-Hamm weiter zu pflegen.